Der Fahrkorbrahmen beim Aufzug / Fahrstuhl

Der Fahrkorbrahmen beim Aufzug / Fahrstuhl

Der Fahrkorbrahmen ist die tragende Metallstruktur eines Fahrkorbs. Der Fahrkorbrahmen stellt das eigentliche Gerüst einer Aufzugsanlage dar und bewegt sich wie ein Waggon auf im Aufzugsschacht vertikal angebrachten Schienen. Der Fahrkorbrahmen wird dabei indirekt von Stahlseilen oder direkt von einem Hydraulikkolben gezogen oder geschoben.

ES GIBT 2 ARTEN VON FAHRKORBRAHMEN

1. DAS TANDEMPRINZIP

Für Hydraulikaufzüge

Tandemfahrkorbrahmen können sowohl als direkte Hydraulikaufzugsanlagen (1:1), als auch bei indirekten Hydraulikaufzugsanlagen (2:1) eingesetzt werden.
Mit beiden Auslegungen können große Lastenaufzüge mit relativ großer Tragkraft und großer Förderhöhe gebaut werden.

Beide Kolben können den oberen Querträger des Fahrkorbrahmens entweder direkt an den beiden Enden anschieben oder getrennt 2 Treibscheiben mit mehreren Aufzugsseilen antreiben, die an einem Ende am Fahrkorbrahmen befestigt und am anderen Ende in der Grube verankert sind. Bei Hydraulikaufzugsanlagen mit 2 Kolben ist die Fangvorrichtung nur bei indirekten Einbauten vorhanden. Wenn für den Hydraulikaufzug mit 2 Kolben im Aufzugsschacht nicht genügend Platz vorhanden ist, empfiehlt sich ein Aufzugsbau mit nur einem mittigen Hydraulikkolben, der den Fahrkorbrahmen von unten anschiebt.

Nachteile bei einfachen Hydraulikkolben:

    1. In der Fahrschachtgrube muss ein tiefes Loch für den Zylinder gebohrt werden.

    2. Die Förderhöhe ist relativ gering.

Bei allen Bauweisen empfiehlt sich der Einsatz von mehrstufigen Hydraulikkolben.

FÜR TRAKTIONSANLAGEN / TRAKTIONSAUFZUGSANLAGEN

Das Tandemprinzip wird vorwiegend für Traktionsaufzugsanlagen angewendet. Für die Konstruktion werden folgende Bauteile verwendet:

  • 2 Seitenträger

  • ein oberer Querträger, an dem die Tragseile der Aufzugskabine befestigt werden

  • ein unterer Querträger, an dem die Fangvorrichtung befestigt wird

  • Führungen im Fahrstuhlschacht, die auf 2 entgegen gesetzten Wänden montiert werden

  • Gleitschuhe mit reibungsarmer Beschichtung für den Fahrkorb, mit denen der Fahrkorb in den Führungen im Fahrstuhlschacht gleitet

  • bei Aufzugsanlagen mit relativ hoher Aufzugsgeschwindigkeit werden Rollenführungen verwendet

  • ein Geschwindigkeitsbegrenzer, der am Schacht entlang verbaut ist

Bei Traktionsanlagen wird die Fangvorrichtung über ein Hebelsystem vom Geschwindigkeitsbegrenzer ausgelöst.

Bei Bedarf lassen sich auch Systeme einbauen, die die Seilentspannung überwachen.

Bei Aufzugsanlagen mit 1:1 Seilaufhängung ist das Traktionsseil an Seilfixpunkten am Fahrkorbrahmen und am Gegengewicht befestigt.

Bei Aufzugsanlagen mit 1:2 Seilaufhängung wird das Traktionsseil an den entgegengesetzten Seilfixpunkten im Schacht befestigt.

Bei Aufzugsanlagen mit einer Seilaufhängung von 1:2 besteht allerdings der Nachteil, dass eine solche Aufzugsanlage nicht bei nebeneinander stehenden Fahrstuhleingängen verbaut werden kann.

Der Vorteil bei einer Aufzugsanlage mit einer 1:2 Seilaufhängung besteht in seiner sehr ausgewogenen Fahrdynamik und Fahrkomfort. Außerdem ist eine solche Aufzugsanlage einfach in der Bauweise und kann relativ leicht installiert werden.

Darüber hinaus kann das Seilübersetzungsverhältnis für Aufzüge mit großer Tragkraft und großen Forderhöhen gesteigert werden.

2. DAS RUCKSACKPRINZIP

Der Fahrkorbrahmen kann beim Rucksackprinzip sowohl in elektrischen Traktionsaufzügen, als auch in hydraulischen Aufzügen eingesetzt werden.

Der Rucksack-Fahrkorbrahmen besteht aus:

  • zwei senkrechten Seitenträgern

  • einem oberen Querträger

  • einem unteren Querträger, der mit der Bodenplatte des Fahrkorbs verbunden ist und in dieser Konfiguration freitragend ist

Die Führungen des Fahrkorbrahmens sind nur an einer Wand im Aufzugsschacht montiert und die Träger fahren durch Schlitten oder Räder mit reibungsarmer Beschichtung an ihnen entlang.

Die Aufwärtsfahrt wird wie die Abwärtsfahrt von folgenden Bauteilen gewährleistet:

  • einer Motorwinde im Maschinenraum über dem Schacht, über die mehrere Seile laufen, die an den Enden an 2 Seilfixpunkten im Aufzugsschacht befestigt sind.
    Die Seile laufen auf der Antriebsscheibe und den Scheiben am Fahrkorbrahmen sowie dem Gegengewicht bzw. den Gegengewichten

  • einer Motorwinde im Maschinenraum im Schachtkopf, über die mehrere Antriebsseile laufen, die an einem Ende am Fahrkorbrahmen und am anderen an einem Gegengewicht bzw. an mehreren Gegengewichten befestigt sind

  • einem Hydraulikkolben im Aufzugsschacht, der direkt auf den oberen Querträger wirkt

    • Die Geschwindigkeit des Fahrkorbs entspricht der des Kolbens

    • Die Förderhöhe ist eingeschränkt

  • einem Hydraulikkolben im Schacht, der auf eine Treibscheibe mit mehreren Seilen wirkt, die an einem Ende an der Seite des Fahrkorbrahmens, und am anderen Ende an einem Seilfixpunkt im Schacht verbunden ist

    • Die Geschwindigkeit des Fahrkorbs entspricht der Hälfte der Kolbengeschwindigkeit

    • Die Förderhöhe ist im Mittel 20 Meter

Bei einem Traktionsaufzug fährt das Gegengewicht zwischen den Führungen des Fahrkorbrahmens auf eigenen Schienen. Seit der Einführung von maschinenraumlosen Aufzugsanlagen (MRL-Anlagen) und dem damit verbunden Verschwinden des herkömmlichen Maschinenraums wird die Motorwinde, in der Regel ein bürstenloser Gearlessmotor, auf den Führungen installiert, während der Fahrkorbrahmen daneben her fährt. Rucksack-Fahrkorbrahmen sind auch bei Traktionsaufzügen mit einer Fangvorrichtung ausgestattet, die auch bei der Aufwärtsbewegung eingreift. Dabei schreitet ein am Fahrkorbrahmen befestigter Geschwindigkeitsbegrenzer mit seinem Hebelsystem ein.

WICHTIGSTER VORTEIL EINER AUFZUGSANLAGE MIT RUCKSACK-FAHRKORBRAHMEN

Mit ein Rucksack-Fahrkorbrahmen lassen sich Aufzugsanlagen

  • mit bis zu 3 Eingängen von 3 verschiedenen Schachtseiten realisieren und

  • mit Führungen an nur einer Seite

GRAVIERENDSTER NACHTEIL EINES AUFZUGS MIT RUCKSACK-FAHRKORBRAHMEN

Der Rucksack-Fahrkorbrahmen ist freitragend

  • daher ist die Schachttiefe eingeschränkt und

  • es können Schwankungen entstehen. Um Schwankungen zu vermeiden baut man bei einigen System eine dritte Führung ein

FAHRKORBRAHMEN UND FAHRKORB

Am Fahrkorbrahmen ist der Fahrkorb befestigt.

Während die Technologie die Struktur am Fahrkorbrahmen in den letzten Jahren kaum verbessern konnte, passen Ingenieure und Designer den Fahrkorb in Farben, Materialien und Form immer den neusten Trends an. Für den Einbau einer Aufzugsanlage ist das zu hebende Gewicht für die Auslegung einer Aufzugsanlage ausschlaggebend. Dabei hängt die Statikauslegung vor allem vom Fahrkorbgewicht ab. Die Entwicklung der Aufzugstechnik zur Kostenoptimierung im Aufzugsbau hat bewirkt, dass die Fahrkorbrahmen in den letzten Jahren immer leichter geworden sind.

BEFESTIGUNGSSYSTEME BEIM FAHRKORBRAHMEN

In der Regel wird der Fahrkorb fest am Fahrkorbrahmen befestigt.

Um den Fahrkomfort zu bewahren, werden bei Aufzugsanlagen mit Fahrkörben, die teilweise aus Glas bestehen und bei Aufzugsanlagen mit geringen Förderhöhen, elastische Puffer aus Gummi dazwischengebaut. Bei dieser Bauweise ist zu berücksichtigen, dass es meistens nur vier, sechs oder acht Kontaktstellen gibt. Häufig wird der Fahrkorbrahmen direkt als Fahrkorb verwendet, indem man eine Bodenplatte integriert und eine Innenverkleidung anbringt. Auch können elektrische Bauteile direkt am Fahrkorbrahmen montiert werden.

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