Die Fangvorrichtung

Die Fangvorrichtung

Die Fangvorrichtung ist beim Aufzug eine Sicherheitsvorrichtung, die dazu dient, den Aufzug zu blockieren, sollte die Fallgeschwindigkeit der Kabine eine festgelegte Höchstgeschwindigkeit überschreiten oder wenn sich eines der Aufzugsseile gelöst hat.

DIE FANGVORRICHTUNG

Die weltweit erste Fangvorrichtung bei einem Aufzug verdanken wir dem amerikanischen Erfinder Elisha Graves Otis. Er erkannte im Eisenbahnzeitalter und der immer weiter und schneller ansteigender Mengen an Transportgütern als erster das Potenzial eines Lastenaufzugs, der quasi absturzsicher war, sollte das Sicherungsseil reißen.

E.G.O. gründete seine eigene Firma und bei der Ausstellung 1854 im Crystal Palace von New York präsentierte Otis der Öffentlichkeit seine sicherheitstechnische Erfindung auf derart dramatische Weise, dass den Besuchern der Atem still stand.

Er baute einen Lastenaufzug mit über 10 Metern Höhe auf. In luftiger Höhe kappte er das Aufhangseil der Kabine, wodurch er einen kurzen Ruck und nur wenige Zentimeter nach unten Rutschte, bevor seine Fangvorrichtung tatsächlich die Kabine zum sicheren Stillstand brachte.

Abstürzende Aufzüge waren damals an der Tagesordnung und kosteten abgesehen von vielen Verletzten und Todesopfern die Betreiber ein Vermögen. Das Interesse für einen Lastenaufzug, auf den man ja zum effektiveren Entlanden und Beladen angewiesen war, war sehr groß.

E.G.O. konnte so seiner Unternehmung einen goldenen Start verpassen.

Die gefundene Lösung, war ebenso genial wie einfach. E.G.O. setzte eine robuste Feder eines Eisenbahnwagons ein, um der aufkommenden Kraft eines abstürzenden Aufzugkorbes entgegenwirken zu können und entwickelte einen Sperrzahn, der sofort in der Führungsschiene einrastet, sobald das tragende Seil des Lastenaufzugs bricht. Die Feder würde dann auf den Sperrzahn drücken, der so in der Führungsschiene einrasten würde.

Diese Erfindung machte den Aufzug zum sichersten vertikalen Transportmittel und schaffte so erst die Voraussetzung zum Bau immer höherer Gebäude, was die Lebensqualität einer ganzen Epoche verbesserte.

Der Hersteller von Fangvorrichtungen für Aufzüge, muss seine Fangvorrichtungen eine Reihe von Prüfungen unterziehen, nach der er die EG-Konformitätserklärung ausstellen kann, bevor er die Fangvorrichtungen für Aufzüge auf den Markt bringt.

WIE FUNKTIONIERT EINE MODERNE FANGVORRICHTUNG?

Vor allem muss die Fangvorrichtung den Aufzug zum Stoppen bringen, aber dabei müssen heute mehr Voraussetzungen erfüllt werden, als damals.

Es muss garantiert werden, dass die Gesamtverlangsamung, auch wenn es sich um einen Nothalt handelt, innerhalb der für den menschlichen Körper zumutbaren Belastungsgrenzen liegt. Daher schreiben die harmonisierten Normen vor, dass die Fangvorrichtung im Aufzug bzw. Fahrstuhl folgende Voraussetzung erfüllen muss:

  1. Bremsfangvorrichtung für Kabinengeschwindigkeit von mehr als 1 m/s,
  2. Sperrfangvorrichtung mit abgefederter Wirkung für Geschwindigkeiten von nicht mehr als 1 m/s.
  3. Sperrfangtyp für Geschwindigkeiten bis zu 0,63 m/s

Im Allgemeinen besteht die Fangvorrichtung aus zwei robusten Metallblöcken, die vorzugsweise im unteren Teil des Fahrkorbs auf den Führungsschienen positioniert werden. Die Führungen verlaufen durch diese Blöcke, die je nach Typ eine oder mehrere geneigte Flächen aufweisen, die im Vergleich zu den Gleitflächen der Führungen zusammenlaufen, so dass das oder die Verriegelungselemente (entweder Rollen, Metallprismen oder Sonstiges) sich fest verkeilen, um den Fahrkorb des Aufzugs auf seinem Sturz nach unten zu blockieren. Die Art und Weise, auf die sich die Verriegelungselemente verteilen, bestimmt die Verlangsamung, die für die Fahrstuhlgäste nicht gefährlich sein darf.

Die Fangvorrichtung wird von einem Geschwindigkeitsbegrenzer mechanisch betätigt oder von einer Lösevorrichtung der Seile. Sobald die Fangvorrichtung aktiviert ist, ist zum Lösen derselben der Eingriff einer kompetenten Person erforderlich.
Während des Eingriffs der Fangvorrichtung muss garantiert sein, dass der Fahrkorbboden bei gleichmäßig verteilter Last nicht über einen bestimmten Wert hinaus geneigt wird. Außerdem muss der elektrische Sicherheitskontakt die Versorgung zur Hebemaschine unterbrechen.

Sollten sich unter dem vom Fahrkorb durchfahrenden Bereich begehbare Räume befinden, muss auch auf dem Gegengewicht der elektrischen Treibscheibenaufzüge eine Fangvorrichtung installiert werden und auf dem eventuellen Ausgleichsgewicht (Gegengewicht) eines hydraulischen Aufzugs.

Die Funktionsweise dieser Fangvorrichtung ist analog zu der des Fahrkorbs.

Besteht die Gefahr einer unkontrollierten Aufwärtsbewegung des Fahrkorbs wie von der Aufzugsrichtlinie vorgesehen, muss die Fangvorrichtung dem Typ entsprechen, der in der Lage ist, die Kabine auch bei der Aufwärtsbewegung zu blockieren. In diesem Fall sind verständlicherweise zum Teil höhere Verlangsamungswerte zulässig.

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