Die Steuereinheit der Aufzugsanlage

Die Steuereinheit der Aufzugsanlage

Es gibt für Aufzugsanlagen keine vorgeschriebenen Pläne zum Bau einer Steuereinheit.

Weder die Aufzugsrichtlinie 95/16/EG noch die harmonisierten Normen EN82-1 und EN82-2 stellen explizite Anweisungen zur Funktion einer Steuereinheit. Lediglich die Anlage I zur Aufzugsrichtlinie 95/16/CE führt alle grundlegenden Sicherheitsanforderungen auf, die dazu beitragen sollen, dass die Sicherheitsbedingungen erfüllt werden, die mit dem Transport von Personen im Fahrkorb eines Aufzugs und der Aufzugswartung zu tun haben.

Für diesen Beitrag relevante Auszüge aus der Anlage I zur Aufzugsrichtlinie 95/16/CE:

1.4.2 Die Aufzüge müssen mit einer Vorrichtung zur Begrenzung übermäßiger Geschwindigkeit ausgerüstet sein.

2.1.  Der Aufzug bzw. Fahrstuhl muss so entworfen und gebaut werden, dass der Zugang zu dem vom Fahrkorb durchfahrenden Aufzugsschacht unterbunden wird, außer für die Aufzugswartung und bei Notfällen.

2.3.  Bei Normalbetrieb muss eine Blockiervorrichtung am Aufzug verhindern, dass sich der Fahrkorb durch Stellteile gesteuert oder selbsttätig in Bewegung setzt, wenn nicht alle Fahrschachttüren an der Aufzugsanlage geschlossen und verriegelt sind.

3.1.  Die Fahrkorbtüren am Aufzug sind so anzulegen und einzubauen, dass der Fahrkorb nicht in Bewegung gesetzt werden kann, solange die Türen nicht geschlossen sind. Ebenso muss der Aufzug anhalten, sobald die Türen geöffnet werden.

3.2.  Die Aufzugsanlage muss mit Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet sein, die bei einem Ausfall der Energieversorgung oder Versagen von Aufzugsbauteilen den freien Fall verhindern. Es müssen auch Vorrichtungen verbaut werden, die eine unkontrollierte Aufwärtsbewegung verhindert.

3.4.  Die Aufzüge müssen so geplant und gebaut werden, dass die Fahrstühle sich nicht in Bewegung setzen dürfen, solange eine Sicherheitsvorrichtung aus Punkt 3.2. nicht in Betriebsstellung befindet.

DIE STEUEREINHEIT AM AUFZUG MUSS AUF DIESER GRUNDLAGE DIESE FUNKTIONEN ERFÜLLEN:

  1. Die Aufzugssteuereinheit muss Sekunde für Sekunde die Sicherheitsbedingungen kontrollieren, die der Bewegung des Fahrkorbs im Aufzug vorausgehen.
  2. Die Steuereinheit darf die Aufzugsbewegung nur in die Etage erlauben, an der der Aufzug angefordert wurde.
  3. Die Steuereinheit des Aufzugs muss alle bewegenden Bauteile des Antriebssystem kontrollieren.

VON DER STEUEREINHEIT AUSGEFÜHRTE ARBEITEN

Der Mechanismus für den Seilaufzug und den hydraulischen Aufzug wird mit einem Elektromotor angetrieben, der mit Dreiphasenstrom versorgt wird.

Um diese Funktion zu steuern, "manipuliert" das Antriebssystem die Versorgungsleitung, indem die Stromverbindung durch das Relais in der Steuereinheit NICHT zustande kommt.

Relais sind daher grundlegende Bauteile von Steuereinheiten. In modernen Aufzügen haben elektronische Schaltkreise die Relais abgelöst. Elektronische Schaltkreise sind kostengünstiger und können beliebig programmiert werden. Außerdem können elektronische Schaltkreise Diagnoseprogramme starten, die den Wartungsaufwand eines Aufzugs / Fahrstuhl reduziert.

Die Kurzerklärung der Funktion eines Relais:

Ein Relais ist eine elektromagnetischer Kontakt, der durch einen geringen Stromaufwand seinen Status so verändern kann, dass er entweder den Hauptstrom leitet oder unterbricht.

Das Antriebssystem verwendet ebenfalls Leistungsrelais, um den Elektromotor des Fahrstuhls zu steuern.

Das Antriebssystem wird von dem Teil der Steuereinheit gesteuert, der ebenfalls alle Sicherheitsvorrichtungen steuert, wie die Fangvorrichtung oder den Geschwindigkeitsbegrenzer. Diese Sicherheitsvorrichtungen schaffen die für die Bewegung des Fahrkorbs erforderlichen Sicherheitsbedingungen.

Zwischenerklärung zum Steuerstrom:

Der Steuerstrom versorgt nicht den Motor. Der Steuerstrom ist schwach und wird von einem Gleichrichter und Transformator erzeugt.

WIR UNTERSCHEIDEN 4 STEUERSYSTEME

  1. Das einfachste Steuersystem befördert den Aufzug wie ein Taxi nonstop in die Etage, in die er gerufen wurde.
  2. Der "Sammelbetrieb abwärts" lässt den Aufzug nur auf den Weg nach unten wie einen Linienbus in den Etagen anhalten, wo der Taster für einen Aufzug, der nach unten fährt, betätigt wurde.
  3. Der komplette Sammelbetrieb lässt den Aufzug in jeder Etage anhalten, die auf seinem Weg in eine Richtung liegt, wo der Ruftaster betätigt wurde.
  4. Beim Gruppenbetrieb werden mehrere Aufzüge gesteuert. Eine Programmlogik entscheidet welcher Aufzug am sinnvollsten auf eine Ruftaste reagieren soll.