Hydrauliksysteme einer Aufzugsanlage

Hydrauliksysteme einer Aufzugsanlage

Es gibt für jede Notwendigkeit das passende Antriebssystem für Aufzüge.

Der Hydraulikaufzug gilt als alternativer Anlagentyp zum Fahrkorb-Gegengewicht-System, das mit Seilen verbunden ist, die von der mit Elektromotor betriebenen Treibscheibe gezogen wird.

Der Fahrkorb ist an einen einen Kolben enthaltenden Zylinder angeschlossen. Unter Druck wird Mineralöl eingeleitet. Ein Ventil regelt den Durchlauf. Bei einer Aufwärtsbewegung des Aufzugs drückt eine Pumpe das Hydrauliköl in den Teleskopzylinder. Dies führt dazu, das der Teleskopzylinder ausfährt und die Kabine anhebt. Bei einer Abwärtsbewegung des Aufzugs fließt die Hydraulikflüssigkeit mittels der Schwerkraft wieder zurück in den Hydrauliktank.

Hydraulik betriebene Aufzüge ermöglichen:

  • Übertragung von großen Kräften

  • sehr genaue Antriebe

  • Realisierung von komplexen Hydraulikkreisen. Den Fahrkomfort steuern die Ventile, indem sie den Fahrkorb progressiv beschleunigen oder verlangsamen und die Nenngeschwindigkeit einhalten.

Das Stellsystem besteht aus dem Tank in Kombination mit dem Zubehör:

  • Einem Schieber im Hydraulikkreis, der als manuelles Steuerventil dient, dass die Abwärtsbewegung des Aufzugs regelt.

  • Eine Handpumpe, die die Aufwärtsbewegung des Aufzugs erlaubt.

  • Ein Sperrventil als Sicherheitsvorrichtung, um den freien Fall zu verhindern. Das Sperrventil greift automatisch ein, wenn die Nenngeschwindigkeit um 0,3 m/s überschritten wird.

Es gibt mehrere Typen von hydraulischen Aufzugsanlagen.

Sie unterscheiden sich in der Anzahl und der Art der Zylinder bzw. Kolben, die wiederum aus einer unterschiedlichen Anzahl von Stufen zusammengebaut sind. Je mehr Stufen, umso höher der Teleskopkolben.

Bei der Anwendungsweise gibt es zwei gängige Bauarten, die nochmals auf zwei verschieden Arten eingebaut werden. Dies hängt davon ab, welche Distanzen der Aufzug bewältigen muss, oder wie die baulichen Voraussetzungen sind.

Bei allen hydraulischen Aufzügen verzichtet man auf das Gegengewicht.

  1. Bei kurzen Fahrstrecken wird die einfachste Lösung bevorzugt. Ein Zylinder wird in einer Bohrung im Boden eingesetzt. Diese liegt in der Mitte der Grube und wirkt auf die untere Traverse des Rahmens. Die Voraussetzung dafür ist die Möglichkeit auch tief genug in den Boden bohren zu können.

  2. Da Aufzüge eher selten nur kurze Strecken bewältigen müssen, ist die häufigste Einbauweise eines Hydraulikantriebs, die seitlich neben dem Fahrkorb. Dabei liegt der Fahrkorb wie bei einem Gabelstapler auf einer Traverse, die wiederum am Teleskopzylinder befestigt ist. Die Zylinder sind im seitlichen Schacht untergebracht.
    Um bei gleichem Platzbedarf relativ lange Auffahrtswege auszunutzen werden in der Regel Teleskopkolben mit 2 oder mehr Elementen verwendet.

    Man erspart sich so die Bohrungen in der Schachtgrube, um den Zylinder unterzubringen. Außerdem wird so der gesamte Raumbedarf auf eine Seite des Aufzugsschachts begrenzt. Aufzugsbauer bleiben bei dieser Bauweise flexibel, bei der Wahl der Fahrkorbauslegung und des Zubehörs.

    Der Aufhängungskoeffizient, also das Verhältnis, bei dem sich die Aufzugskabine im Verhältnis zur Spitze des Kolbenschafts verschiebt beträgt 2:1. Wir haben aber auch schon Aufhängungskoeffizienten mit 3:1 und 4:1 realisiert.

    Der am häufigsten verbaute Hydraulikaufzug besteht aus einem Zylinder/Kolben, der seitlich im Schacht untergebracht ist mit einer am Ende des Schafts verbauten Seilscheibe. Diese Aufzugsanlage ist für die gängigsten Geschwindigkeiten ausgelegt und wird bei 3 bis 6 Etagen bevorzugt. Die Seilscheibe fungiert als einfacher Flaschenzug über die die Aufzugsseile, die am Boden fixiert sind, umgelenkt werden und an der Traverse befestigt sind, um so den aufliegenden Fahrkorb zu tragen. Dadurch erreicht man im Vergleich zum direkten Antrieb einen doppelten Verfahrweg mit doppelter Geschwindigkeit. Diese Bauweise wird als umgekehrte Aufhängung und der Antrieb als indirekt-seitlich bezeichnet.

VORTEILE VON HYDRAULISCHEN AUFZUGSANLAGEN

Geringer Platzbedarf:

  • Durch mehr Platz entsteht mehr Flexibilität und mehr Freiheit bei der Auslegung der Aufzugsanlage.

  • Durch den Verzicht des Ausgleichsgewichts können Aufzüge mit Zugängen aus bis zu 3 Seiten realisiert werden.

Flexibilität bei der Positionierung der Steuereinheit und der hydraulischen Stelleinheit:

  • Der Raum für die Steuereinheit und der hydraulischen Stelleinheit muss nicht am Fahrschacht angrenzen.

  • Der Raum muss nicht einmal in der Nähe sein. Hydraulische Leitungen lassen sich über relativ große Distanzen realisieren.

Nachträglicher Einbau eines Aufzugs bzw. einer Aufzugsanalge:

  • Das gesamte Gewicht des hydraulischen Aufzugs wird auf das Fundament eines Gebäudes entlastet. Die Gebäudestruktur wird dadurch sogar noch entlastet.

  • Kostengünstig im Einsatz.

Für die äußersten gängigen Distanzen:

  • Durch den Verzicht des Gegengewichts und seiner Führungen, sowie der Möglichkeit alle mechanischen Organe gemeinsam in eine der untersten Etagen zu installieren und die Stelleinheit und den Zylinder relativ einfach mit einem Schlauch anschließen zu können, kann es zu einer Kostenersparnis kommen.

  • Berücksichtigt man die Distanzen der gängigsten Geschwindigkeiten, werden hydraulikbetriebene Aufzugsanlagen günstiger bei den äußersten genutzten Entfernungen.

Geringer Stromverbrauch:

  • Die Abwärtsbewegung eines Hydraulikaufzugs erfolgt immer mittels der Schwerkraft, daher muss keine Energie eingesetzt werden.

NACHTEILE VON HYDRAULISCHEN AUFZUGSANLAGEN

Geringe Höchstgeschwindigkeiten:

  • Sogenannte Turbolifte, die vorzugsweise in Hochhäusern zum Einsatz kommen, erreichen ihre Geschwindigkeiten nur mit Seilantrieb und Ausgleichsgewicht.

Relativ kurze Verfahrenswege:

  • Teleskopzylinder sind nur bedingt erweiterbar. In einem Hochhaus werden daher hydraulikbetriebene Aufzüge bzw. Fahrstühle niemals zum Einsatz kommen.

Höherer Leistungseinsatz:

  • Bei der Aufwärtsbewegung des Fahrkorbs benötigt ein Hydraulikaufzug auf Grund des Fehlens eines Ausgleichsgewicht mehr Leistung, als ein seilbetriebener Aufzug bzw. Fahrstuhl.

Verwendung von Mineralöl:

  • Die Verwendung von Mineralöl erfolgt in Deutschland nur unter strengsten Vorlagen und Umweltauflagen.

  1. beim Transport von Hydrauliköl

  2. bei der Verwendung von Hydrauliköl (entflammbar)

  3. bei der Entsorgung von Hydrauliköl

Auch für Hydraulikaufzüge und hydraulische Aufzugsanlagen wurden Lösungen ohne Triebwerkraum MRL (Machine Room Less) entwickelt. Dabei werden Steuergeräte und Hebemaschinen in einem Schrank oder im inneren des Fahrschachts eingesetzt.

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